Ein guter Schlaf ist wichtig. In unserem Wohnmobil, war das lange Zeit leider nicht so einfach. Das Werkzeug ausgepackt und schon ging der Bettumbau los.
Größe Liegefläche statt Einzelbetten
Wir haben ein Alkoven mit Längsbetten. Das bedeutet keiner muss über den Anderen drüber klettern. Ähnlich wie man das in anderen Wohnmobilen mit Längsbetten kennt, haben wir auch ein verschiebbares Mittelelement. Das hat den Vorteil, dass man im Fahrerhaus leichter hinter in den Wohnraum kommt.
Gleichzeitig bedeutet das aber auch den Nachteil, dass jeder wirklich „nur“ sein Einzelbett für sich hat. Jede Bettseite hat einen Lattenrost unter den Matratzen. In der Mitte liegen die Matratzen auf. Das heißt, die Matratzen in der Mitte (beim Schiebeelement) sind höher als unsere.
Wir beide legen sehr viel wert auf einen angenehmen Schlaf. Zusätzlich sind wir aber auch eine wirkliche lange Zeit im Jahr im Wohnmobil. Über die Zeit haben wir gemerkt, dass es die herstellerseitigen Bettkonfiguration nichts für uns ist.
Unsere Probleme mit dem Bett:
Über die Zeit der Nutzung haben sich also folgende Probleme ergeben:
- Die beiden Bettseiten sind wirklich hart, Rücken- und Hüftschmerzen sind vorprogrammiert
- Der Unterschied zwischen Lattenrost und Mittelmatratze ist unangenehm, es fehlt die Federung und kuscheln ist mit den vielen Ritzen nicht möglich
- Die Matratze der Bettseite ist breiter als der Bett"rahmen" unten drunter, durch die niedrigen Matratzen ist der Holzrahmen stark zu spüren
- Wir haben zwei unterschiedliche Bettlängen. Simon bekommt mit seinen 1,90m die größere Bettseite mit 2,10m länge. Ich bin 1,76m groß und versuchte mich an der 1,90m langen Seite. Theoretisch sollte das klappen, aber wer Alkoven kennt, weiß, dass man mit der Höhe nicht ganz hinten liegt, und auf dem Bauch schlafen nimmt auch einige Zentimeter Platz weg. Daraus resultiert, dass ich diagonal liege und somit in den Ritzen der Schiebeelemente, ohne Federung und mit spürbarem Bettrahmen.
Unser Plan vom Bettumbau:
- Der Lattenrost fliegt raus, und wird gegen ein Froli-System getauscht werden
- Das Froli-System soll jedoch nicht nur auf den Bettseiten sein, sondern über die gesamte Breite gehen
- Dadurch müssen die Bettrahmen entfernt werde und ein ebenerdiger Bettboden geschaffen werden
- Das bedeutet das Schiebeelement wird somit in Zukunft nicht mehr funktionieren
Der Bettumbau:
Wie im oberen Bild schon gesehen, war der Lattenrost schnell raus. Ebenso die zwei Bettrahmen sind mit wenigen Schrauben gelöst. Die Schienen für das Mittelbrett war auch nur an dem Bettrahmen befestigt, so hatten wir problemlos alle Bretter in der Hand. Jetzt konnten wir auch einmal sehen, was sich unter dem Schiebeelement befindet.
Herausforderung 1: Eine Bettebene erschaffen
Das mittlere Schiebebrett lag also bisher nur auf den anderen Brettern auf. Wie also, bekommen wir das Brett nun auf gleicher Höhe wie die beiden Bettseiten?
H- und L-Profile waren die Lösung.
Ein L-Profil wird im Fahrradhaus als Auflage an die Wände montiert. Ein H-Profil hält die Bettseitenbretter und das mittlere Schiebeelement dann zukünftig auf einer Höhe zusammen. Dazu muss dann später das mittlere Holzbrett natürlich schmaler gesägt werden.
Mit der Schiebelehre wurde die Holzstärke gemessen, um das passende H-Profil zu finden.
Herausforderung 2: Unterschiedlich dicke Holzbretter
Es wäre ja zu schön gewesen, wenn jetzt das Brett in der Mitte und die Bettseiten gleich dick gewesen wären. Leider war dem nicht so. Ein anderes Brett in der Mitte, hätte optisch im Fahrerhaus anders ausgesehen. Das kam für uns nicht in Frage, das Originalbrett sollte bleiben.
Also wurde improvisiert. Das mittlere Brett ist schlanker, und wird durch ein 2mm Sperrholzplatte dicker gemacht. Die richtigen Schraubenlängen konnten wir dann auch anhand der jeweiligen Wandstärken richtig bestimmen.
Die Profile haben wir uns direkt in den richtigen Längen besorgt, so bleibt uns selbst das Alu-Sägen erspart.
Das Mittelbrett haben wir dann selbst mit der Tischkreissäge auf die richtige Breite geschnitten (inklusive paranoidem mehrfachen Nachmessen).
Herausforderung 3: Froli-System anpassen
Jetzt, da das Bett endlich überall die selbe Höhe hatte, wurde das Froli-System zusammengebaut. Wir haben uns für das Froli Zona-Mobil entschieden. Das Zona-Mobil ist mit 6cm Höhe das höchste Froli, aber das richtige für Menschen mit Mehrgewicht. Leider verlieren wir damit im eh schon engen Alkoven noch mehr Höhe, aber gut gefedert liegen war hier unsere Priorität.
Das Aufbauen des Froli-System ging super schnell und einfach. Das Gitter wurde grob zusammen gelegt, um die Abstände zu prüfen, und anschließend zusammen geklickt. Die Teller wurden anschließend mit dem Gitter verbunden, auch das ist kein Problem.
An den Seiten läuft unsere Heizung entlang, hier haben wir überstehende Teile abgezwickt. Am Fußende hatten wir bei einer Reihe das Problem, dass ein weitere Reihe nicht reingepasst hat, aber ohne weitere Reihe zu viel Abstand gewesen wäre. Die Teller haben wir dann mit der Tischkreissäge halbiert, schon hat auch das gepasst.
Herausforderung 4: Bettverkleidung wiederherstellen
Nachdem wir die Bettrahmen entfernt hatten, würde man nun das Froli-System unter den Matratzen sehen. Das gefällt unserem inneren Monk gar nicht. Eine neue Bettverkleidung musste her.
Damit der neue Rahmen auch dem Holzdesign entspricht, haben wir also die alten Bretter verwendet und auf die richtigen Längen gekürzt, und mit Schrauben in die ursprünglichen Löcher wieder verschraubt.
Finale Teil 1 Bettumbau
Nun kamen die Original Dethleffs Matratzen wieder hinein. Der mittlere Teil ist nun aufgrund der unterschiedlichen Matratzenhöhen leicht höher (2cm), doch das wird nur von kurzer Dauer sein.
Fürs erste sind wir froh nun eine gleiche Höhe zu haben. Wir kommen auch ohne dem Schiebeelement problemlos aus dem Fahrerhaus in den Wohnraum und umgekehrt.
In Zukunft sollen dann noch neue Matratzen folgen, die aus 4 Ritzen nur noch 1 machen. Damit haben wir dann eine große Liegefläche, und trotzdem weiterhin Längsbetten. Dazu mehr dann in Teil 2.
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