Wer uns kennt, der weiß, wir sind immer für neue Abenteuer und dem Ausprobieren von Sportarten zu haben.
2020 waren wir für 5 Tage in Kaprun. Die Salzach lädt perfekt zu einer Rafting-Tour ein. Nach kurzer Recherche buchten wir für 2 Tage später eine Tour bei FROST.
Kurz und knapp: Was ist Rafting?
Beim Rafting werden Wildwasserflüsse mit einem Schlauchboot befahren. Mit Paddeln wird das Boot gemeinsam gesteuert, bis zu 20 Personen passen in ein Schlauchboot, je nach Größe.
Und so war unsere Tour:
Check-In
Um 9 Uhr an diesem regnerischen Sonntag Morgen kamen wir am FROST Camp in Kaprun an. Eine Canyoning Gruppe war gerade am abfahren.
Im Haus im Büro haben wir uns angemeldet, gezahlt und auf die anderen Teilnehmer:innen gewartet.
Als wir vollständig waren, begrüßte uns Patrick, unser heutiger Rafting-Guide. Wir waren eine 7-er Gruppe, davon 5 Erwachsene und 2 Kinder.
Patrick kündigte direkt an: Aufgrund der Wetterlage (sehr bewölkt und regnerisch) ist die Salzach heute sehr launisch. Es wird vmtl. 2 Passagen geben, an denen wir uns echt ins Zeug legen müssen, und die beiden Kinder sich ins Schlauchboot setzen. Ihm war wichtig, dass wir und besonders die Eltern der Kinder darüber informiert sind und im Zweifel bei Unwohlsein noch absagen könnten. Doch alle hatten weiterhin Abenteuerlust.
Leihausrüstung
Dann ging es direkt zur Station für die Verleihausrüstung. Alle bekamen Neoprenanzüge und Füsslinge, nur Simon und ich hatten unsere eigenen dabei (wir tauchen und brauchen uns daher keine ausleihen), das war für uns so einfach angenehmer. Des Weiteren gab es Schwimmwesten und passende Helme.
Im warmen Haus konnten wir uns in den beiden Umkleideräumen dann umziehen und unsere mitgebrachten Gegenstände verstauen.
Der Guide prüfte vor Abfahrt den sicheren Sitz der Weste und des Helms und dann nahmen wir auch schon Platz im Van.
Briefing
Nach ca. 15 Minuten Fahrt kamen wir an der Einstiegsstelle an. Wir trafen auch 4 weitere Rafting-Gruppen von anderen Unternehmen.
Das Schlauchboot wurde im trockenen auf den Boden platziert, noch einmal schön aufgepumpt und parallel erhielten wir unser Briefing.
Patrick erklärte uns wie wir zu paddeln haben, diverse Kommandos auf die wir hören müssen, als auch was im Notfall zu tun ist. Er erklärte das ganze mit dem notwendigen Ernst, aber der Spaß und Humor kam definitiv nicht zu kurz. Neben der Theorie haben wir natürlich dann auch alles trocken geübt: von Sitzposition bis hin zu Teilnehmer aus dem Wasser retten – wir haben herrlich viel gelacht.
Das schwierigste der ganzen Tour, war dann aber definitiv der Einstieg. Einen steilen Hang ging es hinunter, welchen wir an einem Seil festhaltend runter kletterten. Die Kinder hatten Spaß, ich bin verzweifelt *lach* das war echt steil! Doch auch ich bin irgendwann unten angelangt wuhuuu.
Das Wildwasser hatte es in sich
Wir kletterten ins Schlauchboot und kaum haben wir die Füße durch die Laschen gefädelt, ging es auch schon los: „und paddeln!“ schrie Patrick von hinten.
Wir nahmen zügig Fahrt auf und merkten schnell: Ja Patrick hatte nicht gescherzt.
Was folgte war viel paddeln, lustige Sprüche, und eine Menge Wasser mitten ins Gesicht. In den Paddelpausen gab es dann immer wieder ein paar interessante Fakten zur Salzach.
Wir kamen an ein paar Felsvorsprüngen vorbei. Patrick erzählte uns, dass normalerweise nun halt gemacht wird um ein bisschen ins Wasser zu springen oder sich treiben zu lassen, aber er fürchtete die Strömung ist heute zu waghalsig weswegen wir das überspringen.
Heikle Passagen und Spaß im Wasser
Dann kam die erste heikle Passage, die Kinder mussten nun sich ins Schlauchboot setzen und gut festhalten und wir Erwachsenen erhielten noch einmal die Instruktion wirklich synchron zu paddeln. Das Tempo gab er vor „und paddeln und paddeln und paddeln“.
Geschafft, jetzt konnten wir uns etwas ausruhen. Beim Blick nach hinten sahen wir erst diesen riesen Felsen an dem wir elegant vorbei sind. Unser Guide meinte mit Galgenhumor, tja da hätte es uns auch einmal umdrehen können – gut gemacht!
Wir haben dann zu einem Punkt an dem Patrick uns anbot anzuhalten und eine Runde uns treiben zu lassen. Die Stelle wäre nun seiner Ansicht nach sicherer und wir könnten so die Strömung ein wenig spüren – gesagt, getan! Was ein Spaß 😀 Nur der Hintern sollte echt gut hochgehoben werden, sonst macht man Freundschaft mit darunterliegenden Steinen.
Gemütlicher Abschluss
Wieder im Schlauchboot überwindeten wir die zweite heikle Passage, doch auch diesmal gab es keine Probleme. Jede:r blieb sicher im Boot.
Immer wieder begegneten wir auch anderen Truppen, mit Paddeln wurde versucht die anderen Nass zu spritzen – eine echte Gaudi. Kleines Highlight war auch ein Zug, der an den Gleisen neben der Salzach vorbei fuhr, und hupte.
Die letzten Meter waren sehr gemütlich, wir konnten etwas die Landschaft genießen und Abschied von der Salzach nehmen.
Der Ausstieg war (leider) genau so steil wie der Einstieg, nur diesmal Bergauf, doch gemeinsam zogen und drückten wir das Schlauchboot und uns selbst sicher hinauf.
Abschluss und Fazit
Oben angelangt wurden wir bereits mit Van wieder erwartet und es ging zurück zum Camp.
Im Auto erfuhren wir dann, dass wir stellenweise sogar Wildwasserstufe 4 (Hohe, andauernde Wellen; Durchfahrten nicht immer frei erkennbar; erfordert präzises Lenken zwischen Hindernissen hindurch): wow! Aber so viel sei gesagt: wir fühlten uns zu jedem Zeitpunkt sicher und gut aufgehoben bei Patrick und dem FROST Team.
Wieder zurück am Camp konnten wir uns trocknen und umziehen, die Leihausrüstung zurück geben und die gemachten Fotos und Videos auf einer USB Karte erhalten.
Insgesamt dauerte der ganze Spaß ca. 3 Stunden wovon wir gute 1:15h auf dem Wasser waren.
Wir hatten sehr viel Spaß und es war körperlich absolut machbar. Patrick war wirklich ein super Guide, mit der richtigen Dosis Humor und Spaß ohne zu Albern zu werden.
Wir sagen Danke, für das tolle Erlebnis! Es wird sicherlich nicht unsere letzte Rafting-Tour gewesen sein 🙂
Fazit: Rafting mit Übergewicht
Ich selbst (Janine) hab einige Kilos mehr auf dem Körper, und kenne das Problem, die Sorgen: Oh kann ich das mit meinem Gewicht machen?
Doch ich möchte mich nicht von einer Zahl auf der Waage von Abenteuern abhalten lassen. Ich bin der Meinung auch mit Mehrgewicht kann ich sportlich aktiv sein. Und dem ist auch so.
Rafting mit Übergewicht gab keine Probleme. Ich kündigte bereits bei der Buchung mein Gewicht an, so konnte das Team bei der Besetzung des Schlauchboots sich bereits vorab darauf einstellen konnte.
Ich selbst besitze meinen eigenen Neoprenanzug, aber auch so gab es vor Ort sehr viele Größen zur Auswahl, ich schätze bis Damengröße 50 gibt es keine Probleme, aber das kann man vorher einfach anfragen :).
Auch die Schwimmweste gab es in mehreren Größen und passte mir daher problemlos.
Das Paddeln war teilweise definitiv anstrengend, aber das gehört zum Sport ja auch dazu – jedenfalls nichts was ich aufgrund von Gewicht nicht hinbekommen hätte 🙂
Das gesamte FROST Team ist sehr professionell und ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl irgendwie benachteiligt zu sein.
Also liebe Plus Size Menschen: Traut euch!